Es strahlt bald über Schwieberdingen, aber auch nach Hemmingen?

Seit Monaten streiten der “Grüne” (!) Umweltminister Untersteller mit der Bürgerinitiative IG Deponie Froschgraben um den zukünftig einzulagernden Müll im Froschgarben. Der Kern des Streits: Ab wann ist die Strahlung, auch die von angeblich diesem „freigemessenen Atommüll“ schädlich. Nach Meinung verschiedener Ärzteorganisationen, dabei auch die Landesärztekammer ist der Wert ab dem der Müll „Freigemessen“ ist, willkürlich. Positiv im Sinne der Atomlobby, zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger festgelegt. „Freigemessen“ heißt nicht ohne Strahlung, sondern nur eine niedrige, aber trotzdem zusätzliche Belastung für die Menschen. Für andere Organisationen, wie die Bundesärztekammer ist das alles aber kein Problem. Gerade recht für das Umweltministerium Baden-Württemberg und die Atomindustrie. Ohne dies Regelung wäre der Rückbau der Atomkraftwerke kaum machbar. Der Müllberg für eine Sonderlagerung wäre zu hoch.

Jetzt wird dies offensichtlich umgesetzt. Das Umweltministerium hat der ENBW die Genehmigung zur Einlagerung gegeben. 3500 Tonnen oder mindestens 350 LKW-Ladungen dieses Mülls kommen in die Deponien in Vaihingen und Schwieberdingen! Ab wann wird nicht bekanntgegeben – Bürgerproteste könnten ja auf die Probleme aufmerksam machen. Spannend wird auch sein, wie gesichert die Ladung sein wird, oder ob dieser Müll über die LKW bereits vorher über die Straßen verteilt wird. Denn nachlässig ging es in der Deponie ja bereits zu -siehe Asbestlagerung.

Bisher hat nur die Hemminger SPD Interesse an dieser Sache gezeigt. So demonstrierten Teile der Fraktion und des Vorstandes im Juli letzten Jahres gegen die Anlieferung des Atommülls und für eine bessere Kontrolle der Arbeit in der Deponie. Im Hemminger Gemeinderat hatte der Fraktionsvorsitzende nachgefragt ob dies nicht auch wichtig für Hemmingen sei. Dies wurde aber vom Bürgermeister als „Privatsache“ abgetan.

Die Hemminger SPD wird dran bleiben und wie berichtet im II. Quartal eine Informationsveranstaltung organisieren.

Michael Kogler

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