Seit einiger Zeit schwirren Gerüchte durch den Ort: 5 Windräder Richtung Hardhof? Über 200 Meter hoch? Die Rotoren sind nicht recyclebar, Reste-Lagerung auf dem Grundstück, alle 10 Jahre neu? Breite Bau- und Versorgungsstraßen? Der Rat und die Verwaltung seien begeistert!
Was ist dran? Richtig ist, dass die Verwaltung mit Informationen für die Öffentlichkeit „mauert“. Es gibt zwar nichts zu genehmigen, trotzdem ist es nicht vorstellbar, dass die Verwaltung nicht Bescheid weiß. Rechtzeitige Informationen für die Bürgerinnen und Bürger? Fehlanzeige! Nicht besser als bei der Standortsuche des Landkreises in der Deponiefrage. Nichts gelernt!
Richtig, besser zu vermuten sind folgende Fakten:
- Es gibt mehre konkurrierende Initiatoren, keine ist ein bekanntes stromerzeugendes Unternehmen.
- Die Standorte und die Zahl sind noch nicht im Detail festgelegt. Diese sind Richtung Hardhof in etwa der Linie des Feldwegs Richtung Zeilwald/Hochdorf. Es wird berichtet, dass sich die Linie mit Windräder Richtung Möglingen fortsetzen werde.
- Der Abstand zum Wohngebiet Hälde beträgt zw. 1500 bis 900 m., zum Wohnpark ca. 4 000 m.
- Das im Flächennutzungsplan vorgesehen Baugebiet „Hetzen- oder Herzengrund“ ist damit wohl erledigt.
- Die aktuellen Windräder könnten eine Nabenhöhe von ca. 175 m, und mit Rotorblatt eine Gesamthöhe von 240 m haben. Sie wären bei einer Ebene erst nach 42 km aus dem Blickfeld verschwunden.
- Die Lärmemissionen sollen bei 900 m Abstand, bei mehreren Rädern nach ca. 1200 m bei 35 dB (Flüstern, Blätterrascheln, Atemgeräusch) liegen.
Ist diese Entwicklung dann kein Aufreger? Tatsächlich wird dies Hemmingen optisch massiv verändern. Auch wenn wir alle Strom brauchen und Windräder derzeit als einzig vernünftige Alternative gelten, darf schon noch nach der Richtigkeit des Standorts gefragt werden. Mit Sicherheit gibt es zahllose potentielle Standorte, die abseits der Wohnbebauung liegen und daher zu priorisieren wären. Weiter ist zu Fragen wer von den Rädern direkt seinen Vorteil hat. Es sind die Landwirte die die passenden Grundstücke besitzen – damit vermutlich die örtlichen Großgrundbesitzer, die Initiatoren und die Investoren. Die Kosten eines Windrads betragen je nach Leistung zwischen 5 und 10 Mio. Diese Investitionen und der daraus resultierende Ertrag sollten nicht in wenigen Händen liegen sondern im Rahmen eines Beteiligungsmodells allen örtlichen Anwohnern angeboten werden. Denn diese haben die Lasten des Betriebs zu ertragen.