Nachdem seit einigen Tagen schon hinter vorgehaltener Hand über ein „Deponiegebirge“ spekuliert wurde ist es nun offiziell und in der LKZ nachlesbar: Hemmingen hat „gute“ Chancen eine Erd- und Bauschuttdeponie zu erhalten. Hintergrund ist, dass die Deponie in Schwieberdingen in ca. 10 Jahren zu schließen ist. Und, dass im Kreis ein Deponiebedarf von täglich 700 (!) Tonnen entsteht. Mit der Anlage in Schwieberdingen und dem Recyclinghof in Hof Mauer erfüllt das Strohgäu seine Aufgabe zur Müllverwertung umfassend.
Der vorgesehene Standort ist an der Kreisstraße Hemmingen/Heimerdingen/Hochdorf, nördlich des Kreisverkehrs.
Nun wird auch nachvollziehbar, warum die Kreisstraße Richtung Hochdorf ausgebaut wurde. Die Verkehrsbelastung wird mit 70 LKW (40 Tonner?) täglich derzeit dargestellt, damit ca. 1500 LKW im Monat. Diese kommen aber realistischerweise nicht aus Hochdorf sondern werden über Hemmingen an- und wieder abfahren. Dazu ist mit den weiteren Planungen ein zusätzlich gesteigertes Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Eine wage angebotene neu zu bauende Verkehrsumgehung ist völlig unrealistisch und würde die Landschaft und Umwelt zusätzlich massiv belasten. Im Gegenzug gibt es keinen erkennbaren Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger. Das zweifelhafte Versprechen auf Gewerbesteuer ist keinerlei Ausgleich für die Belastungen.
Die Planungen der Anlage sehen vor:
- Einlagerung von Erd-, Bauschutt (auch Asbest) und wohl auch angeblich freigemessener Atommüll täglich ca. 350 Tonnen
- Bau einer wärmeerzeugenden Anlage, mit allerdings geringer Wirkung (ca. 100 Haushalte)
- Betrieb einer Bauschutt Upsyclingsanlage zur Wiederverwertung von Teilen des Bauschutts, z.B. als Sand, Schotter. Kritisch: Die Lärmentwicklung.
- Wertstoffsammelanlagen für alle Arten von Sperrmüll, Metall, Altbatterien, Elektronikteile
Die Gemeinde lehnt bisher die Planungen ab und verweist auf den alternativen Standort in Großbottwar. Ob es aber dabei bleibt ist unklar. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Walter Bauer, rollt bereits mit zwei alternativen Ideen, so die LKZ, auf Hemminger Gemarkung der AVL und dem CDU-Landrat den roten Teppich aus. Wem wohl hier die Grundstücke gehören?
Es ist nun an den Bürgerinnen und Bürgern sich gegen die Verschandelung und Umweltzerstörung zur Wehr zu setzen.