Dr. Walter Zimmermann zum 80. Geburtstag

24 Jahre lang war Dr. Walter Zimmermann ein einflussreicher Gemeinderat und ist seit 42 Jahren ein allseits geschätztes und wichtiges Hemminger SPD-Mitglied. Über sein Engagement als Student im Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB) kam Dr. Zimmermann 1979 zur SPD. Bereits 1980 wurde er mit einem hervorragenden Ergebnis in den Gemeinderat gewählt. Bis zu seinem Ausscheiden 2004 hatte er mehrfach das höchste Stimmenergebnis der SPD-Liste. Dr. Walter Zimmermann war 15 Jahre SPD-Fraktionsvorsitzender und in einer Legislaturperiode stellvertretender Bürgermeister. Auch bei drei Kreistagswahlen konnte er gute Stimmenergebnisse erreichen.

Seine politischen Themenschwerpunkte waren stets die kommunale Umweltpolitik, insbesondere der Schutz des Waldes, der Erhalt der dörflichen Bausubstanz, die Förderung der Vereine und die Anliegen der Bürger. Dr. Walter Zimmermann konnte seine Themen mit großem Sachverstand offensiv vertreten, war beharrlich und verschaffte sich im Gemeinderat immer wieder Gehör. In der Fraktionsarbeit war er ein echter Teamspieler, dem man gern vertraute. Jahrelang gehörte er im SPD-Ortsverein zum „Raspel-Team“ und stattete die Redaktionsarbeit mit damals moderner Technik aus. Bei allen kommunalpolitischen Programmen der SPD war er mit seinem Sachwissen besonders gefragt und konnte auch sehr gut vermitteln.

Zwei bezeichnende Beispiele seiner Arbeit sollen hier hervorgehoben werden, da sie an Aktualität nicht verloren haben.

Zusammen mit Michael Kogler und Manfred Gutbrod setzte sich Dr. Walter Zimmermann mit einem Bürgerbegehren 1987 für der Erhalt der Hofanlage Rapp – ehemals Münchinger Straße 2 – ein. Das gesetzliche Unterschriftenquorum von 15% der wahlberechtigten Bürger konnte erfüllt werden, die Bürgerbefragung wurde aber aus formalen Gründen abgelehnt. Novum war, dass eine öffentliche Information und Diskussion erst nach der Beschlussfassung im Gemeinderat möglich waren. Für Dr. Zimmermann war dies eine vertane Chance, die Hemminger Bürger in die Ortsentwicklung einzubinden. Bezeichnend war dann, dass der Sofortvollzug des Abrisses des Gebäudes beantragt wurde, obwohl die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens noch nicht geklärt war. Eine Veröffentlichung über den Sachverhalt dazu im Gemeindeblatt wurde seinerzeit abgelehnt, die SPD-Fraktion fühlte sich zensiert.

Das zweite Beispiel zeigt, wie Dr. Walter Zimmermann seine Umweltforderungen beharrlich und fundiert verfolgte. 1984 veröffentlichte er Infrarotaufnahmen über den Gesundheitszustand der Hemminger Bäume in der RASPEL, die Mehrkosten für den Farbdruck bezahlte er aus eigener Kasse. Ein Thema, ds eine hohe Aktualität hat und in die heutige Zeit übertragen werden kann. 1987 stellte er für die SPD-Fraktion einen Antrag für einen ersten Umweltbericht, der dann im Jahr 1993 zum Erfolg führte. Daraus wurden erste Einzelmaßnahmen zur Biotopvernetzung verwirklicht.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat hat sich Dr. Zimmermann die Aufgabe gestellt, die Hemminger Geschichte erlebbar zu machen. Sein umfangreiches Buch zu den Hemminger Flurnamen, das Pate für die Straßennamen in der Hälde stand, und sein Buch zum „Hemminger Jesus“ greift Historisches auf, das in unserer Gemeinde fast vergessen war. Zusammen mit Manfred Gutbrod war Dr. Walter Zimmermann treibende Kraft zum Erhalt des Gebäudes Eisgasse 7 mit Scheuer, in dem jetzt das Heimatmuseum seinen Platz gefunden hat. Sein aktuelles politisches Engagement gilt dem Erhalt des Hauses Hauptstraße 4 neben dem alten Rathaus.

Wir gratulieren Dr. Walter Zimmermann zum 80. Geburtstag und danken ihm – auch im Namen des SPD-Ortsvereins – für seine hervorragende Arbeit im Gemeinderat und seinem Wirken für die Hemminger Sozialdemokratie.

Für die SPD Hemmingen

Michael und Elke Kogler, Ralf Horwath, Berhan Tongay, Wolfgang Stehmer und alle weiteren SPD-Mitglieder

Über Michael Kogler 302 Artikel
Ich bin der Redakteur der eRASPEL. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung dieser Person wieder. Die Redaktion sorgt für die Beachtung der Spielregeln zur Meinungs- und Pressefreiheit bzw. für deren Grenzen.