Politik konkret: Unser SPD-Kandidat Torsten Liebig zum Thema „Individualverkehr“

RASPEL: Herr Liebig, Individualverkehr und Klima werden von vielen in einen unauflösbaren Gegensatz gebracht. Wie stehen Sie dazu?

Liebig: Das Thema Verkehr nimmt in unserem Leben eine immer größere Bedeutung ein. Jedes Jahr pendeln und reisen die Menschen weitere Strecken. Dies wird auch nach Corona so sein. Im Ergebnis bedeutet das, dass der Verkehr ist der einzige Sektor ist, in dem es uns seit 1990 nicht gelingt, den CO²-Ausstoß zu senken. Ich werde eine Verkehrspolitik unterstützen, die alle Verkehrsarten im Blick hat und trotzdem steuernd eingreift.

RASPEL: Was heißt das konkret?

Liebig: Nur weil sich Grüne weniger Autoverkehr wünschen, darf man nicht den Unterhalt von Straßen vernachlässigen. Auch alternative Antriebe, bzw.  Antriebsmittel benötigen diese Wege. Und wo Menschen unter Autoverkehr in ihren Ortskernen leiden, müssen Konzepte gefunden werden, den Menschen diese Belastung zu nehmen. Die „neuen“ Autos werden auch hier helfen.

RASPEL: Wie sieht denn Ihr Ideal aus?

Liebig: Mein Leitbild ist dabei die Idee, dass es möglich sein sollte, auch ohne ein eigenes Auto durchs Leben gehen zu können. Zumindest so lange man noch keine Kinder hat. Mir selbst gelingt dies seit bald drei Jahren, aber es könnte einfacher sein. Wir benötigen im öffentlichen Verkehr eine viel bessere Verzahnung zwischen Bussen, Bahnen, Bedarfsverkehren, Leihfahrrädern und Carsharing. Verkehrsverbünde wie der VVS müssen sich zu Mobilitätsverbünden wandeln, die sicherstellen, dass jeder zu jeder Zeit gut ankommt. Und da ist bei der angeblich grünen Landesregierung in den letzten vier Jahren wenig bis nichts passiert.

RASPEL: Haben Sie da konkrete Vorschläge?

Liebig; Wichtig sind Investitionen in die Infrastruktur in unserem Wahlkreis. Es sind drei Maßnahmen:

Wir benötigen eine Verlängerung der S 5 über Bietigheim hinaus nach Sachsenheim, Sersheim und Vaihingen, vielleicht darüber hinaus. Die Blockadehaltung des Verkehrsministeriums in dieser Frage ist nicht hinnehmbar.

Das Projekt der Stadtbahn Ludwigsburg muss schnellstmöglich im Wahlkreis angegangen werden. Erste Priorität hat dabei die Reaktivierung der Strecke von Markgröningen nach Ludwigsburg. Danach muss auch ein Stadtbahnast nach Schwieberdingen geplant und umgesetzt werden und auch den Bosch und zukünftig Porsche gut anbinden.

Es ist höchste Zeit für die Durchbindung der Strohgäubahn nach Feuerbach. Das Stumpfgleis im Bahnhof liegt, eine Einfahrt in den Bahnhof wäre technisch kein Problem. Die Menschen im Strohgäu verdienen mehr als Trostpreise wie die Trasse über den Salzweg, die nie kommen wird.

RASPEL: Vielen Dank Herr Liebig

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