Eine Utopie(?) von Elke Kogler
Erika Musterfrau wohnt seit den 70iger Jahren in Hemmingen. Sie ist inzwischen eine alleinstehende Seniorin und hat eine Eigentumswohnung in einem Hemminger Randbereich. Das Leben wird für sie zunehmend komplizierter – das Gehen fällt etwas schwer. Heute muss sie ihren Personalausweis verlängern und will das mit einem Einkauf verbinden. Seit Einführung des “Hemminger Bürgerbusses“* klappt das sehr gut. Sie fährt von der nahegelegenen Bushaltestelle mit dem Hemminger Tagesticket* für wenig Geld zum Rathaus. Dort geht sie in das Bürgerbüro*, das für sie die notwendigen Formulare ausfüllt und sie über den weiteren Ablauf berät. Es hat sich dort seit Einrichtung der zentralen Bürgerservicestelle viel geändert. Sie frägt bei der freundlichen Verwaltungsmitarbeiterin auch nach Unterstützungsmöglichkeiten im Haushalt. Diese gibt Ihr daraufhin eine Infomappe* über Sozialvereine, Organisationen und Einrichtungen in Hemmingen und weist auf das für sie Passende hin. Sie erzählt ihr, dass sich ihr Kollege als Ehrenamtsbeauftragter der Gemeinde* auch um die Schulung der Ehrenamtlichen kümmert. Erika Musterfrau bedankt sich und liest am Ausgang noch den Aushang mit der Tagesordnung zur nächsten Gemeinderatssitzung. Dabei stellt sie erfreut fest, dass alle Tagesordnungspunkte öffentlich* behandelt werden. Daneben liest sie auch eine Ankündigung für eine ergebnisoffene Veranstaltung* über die Erweiterung der Pflegeeinrichtung* und evtl. „Betreutem Wohnen“ mit Diskussion. Dann geht sie über den barrierefreien Weg* zurück zur Bushaltestelle und fährt eine Station weiter zum Discounter. Dem freundlichen Bürgerbusfahrer zeigt sie ihr Hemminger Tagesticket*, das immer noch gilt. Vor der Haltestelle gibt es einen sichern Überweg*, eine Geschwindigkeitsbegrenzung* schafft zusätzliche Sicherheit. Einen Teil des Rückwegs geht sie zu Fuß, „Wer rastet der rostet“. Bis zur Ortsmitte geht es ganz gut. Sie fühlt sich sicher an der Straße, ein „Blitzer“* sorgt für gemäßigte Geschwindigkeiten. Aufpassen muss sie trotzdem, denn die Radfahrer auf der Fahrradspur* durch die Hauptstraße achten manchmal nicht so genau auf die Verkehrsampel. Dann muss sie kurz ausruhen und auf die Toilette. Zum Glück hat die Gemeindeverwaltung vor kurzem Bänke* aufgestellt und eine öffentliche Toilette* eingerichtet, die sauber ist. Nach einigen Gesprächen mit Bekannten über die gepflegten kommunalen Grünflächen* steigt sie in den Bürgerbus* und lässt sich nach Hause fahren. Sie freut sich über ihr bürgerfreundliches Hemmingen, das im Landkreis immer mehr Nachahmer findet.
Eine Fiktion? Oder die Zukunft, die es anzustreben gilt?
(Hinweis: Die mit * versehenen Bestandteile sind Bausteine aus der Langfassung des SPD Arbeitsprogramms ab 2019)
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