Smart City Hemmingen – eine intelligente Vernetzung von kommunalen Infrastrukturen

Von Berhan Tongay

Das derzeit in der Kritik stehende Klimaschutzgesetz schreibt erstmals gesetzlich verbindliche Klimaziele mit jährlich sinkenden Treibhausgas-Budgets für die Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft vor. Für jeden der genannten Bereiche sind zahlreiche Vorgaben, Anreize, Förder- und Investitionsprogramme festgeschrieben. Doch wie sieht es für Hemmingen aus?

Seit einigen Jahren ist die Entwicklung einer intelligent vernetzten Stadt ein prägendes Leitbild weltweiter Stadtentwicklungsprozesse. Bekannt als „Smart City“ verfolgt es als zentrales Ziel, die Effizienz, Effektivität und Widerstandsfähigkeit des kommunalen Gesamtsystems zu steigern. Ansatzpunkte sind dabei die kommunalen Gebäude und Einrichtungen, sowohl in ihrer Bewirtschaftung als auch in ihrem Betrieb, sowie die gesamte örtliche Infrastruktur. Für eine konkrete Umsetzung in Hemmingen benötigt es einen strategischen und fortlaufenden Prozess, der das Ziel verfolgt, das Zusammenleben im Ort nachhaltig und effizient zu gestalten. Auch in der derzeit einschränkenden Pandemiezeit ist es notwendig, Ideen für intelligente Problemlösungen vor Ort zu finden und diese messbar zu verbessern. Möglich wären z.B. ein intelligentes Parkleitsystem, intelligente Ampelschaltungen auch am Ortseingang, digitale Antragstellungen im Rathaus, Energieeinsparungen in den Gemeindewohnhäusern etc.

Wichtigste Voraussetzung für eine Hemminger Smart-City-Initiative ist eine öffentliche Plattform, die gemeinschaftliche Entwicklungen von Ideen vorantreibt und Ziele festlegt, die auch einem Controlling unterworfen sind. Eines dieser Ziele könnte z.B. die Verringerung des Energieeinsatz einzelner Gebäude sein, die dann öffentlich auf einem frei zugänglichen Dashboard angezeigt wird. Zudem wird dadurch ein aktives Gebäudemanagement möglich, damit die bestehenden Gebäude gut verwaltet und rechtzeitig instandgesetzt werden können.

Oft höre ich, dass Hemmingen zu klein für eine solche Initiative sei. Doch Konzepte und Visionen hängen nicht von der Gemeindegröße ab, sondern vom frühzeitigen Erkennen der Potenziale, den Ideen zur Lösung und von einem inneren Kompass zum Erreichen der Ziele. Da wir bisher alle auf erste Produkte warten und als gutes Beispiel vorangehen möchten, lade ich Sie ein, im Rahmen der Initiative Hemmingen 2030 (www.hemmingen2030.de) gute Lösungen gemeinsamen zu entwickeln.

Berhan Tongay

Berhan Tongay
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