Aktiv werden bevor etwas passiert

Von Christiane Denne

Immer wieder fahren Autos bei Rot über die vielgenutzte Fußgängerampel an der Eisdiele. Die meisten Kinder auf dem Weg zur Schule bleiben brav stehen und schauen – obwohl sie grün haben – noch mal nach rechts und links, ob auch kein Auto kommt. Ihre Eltern haben ihnen oft genug gesagt, dass sie an der Ampel besonders aufpassen müssen.

Bei der Veranstaltung der Bürgerinitiative 2030 zum Thema Verkehr wurde die Ampel als ein Gefahrenpunkt auf dem Weg in die Schule ausgemacht. Auch ein Journalist, der die Situation in Augenschein genommen hat, stellte fest, dass innerhalb kurzer Zeit mehrere Autos über Rot fuhren. Besonders in der Rush-Hour sind die Autofahrer genervt und wollen aus dem Stau in Hemmingen raus. Da gibt der ein oder andere noch Gas, obwohl die Vorschaltampel schon dunkelgelb ist, und landet so bei Rot auf der Fußgängerampel.

Bei einer Beobachtung der Bußgeldstelle (zwischen 12:30 und 16 Uhr) fuhren „lediglich“ 30 Autos über dunkelgelb und 3 über rot. Die Polizei, die zuständige Verkehrsbehörde in Ludwigsburg und die Bußgeldstelle schätzen die Stelle insgesamt als unauffällig ein. Den von der SPD beantragten Ampelblitzer hält die Verkehrsbehörde daher für unbegründet. Sie weist auch darauf hin, dass bislang im ganzen Kreis keine Rotlichtüberwachungsanlage des Landkreises betrieben wird.

 

Dann ist es ja klar, da kann Hemmingen auf keinen Fall als erste und einzige (kleine) Gemeinde im Kreis einen Ampelblitzer bekommen. Die Minimallösung ist jetzt, dass der Gemeinderat das Landratsamt ersucht, wiederholt Messungen vorzunehmen.

Das ist mir zu wenig. Es hört sich an, wie wenn man auf Zeit spielen will. Jetzt machen wir mal ein paar Messungen und dann ist das Thema schnell wieder in Vergessenheit geraten. Ich wünsche mir wirklich, dass unsere Kreisräte und Gemeinderäte kraftvoller und ausdauernder – einfach ernsthafter – nachhaken. Das müssen doch nicht nur die SPD-Gemeinderäte übernehmen.

Vielleicht gibt es ja bestimmte Voraussetzungen, die für einen Ampelblitzer erfüllt werden müssen, vielleicht kann man doch was an der Ampelschaltung machen oder vielleicht helfen ja auch Hinweisschilder auf den Schulweg. Es muss doch Möglichkeiten geben die Sicherheit der Schulkinder zu erhöhen.

Und es wäre mir sehr recht, wenn wir eine Lösung finden, bevor etwas passiert. Es dauert einfach sehr lange bis irgendetwas umgesetzt wird. Ein sicherer und sinnvoller Übergang am Bahnhof ist immer noch umgesetzt. Gut, hier ist eine regelkonforme Lösung wohl schwer zu finden. Aber auch auf die Pföstchen vor dem Ausgang der Kita Haupt- und Blohnstraße, die die Kinder beim Verlassen der Kita vor Autos schützen sollen, haben wir über 1,5 Jahre warten müssen.

Ich finde, es wäre an der Zeit, systematisch die Gefahrenpunkte zu ermittelten und gute Lösungen dafür zu finden. Und bei dem sonnigen Tag gestern fällt mir gleich einer ein: Die vielen Eisessenden, die endlich ihr Eis ergattert haben und sich rüber auf die Wiese setzen möchten. Vielleicht würde dort eine Bremsschwelle („Hubbel“) den Verkehr beruhigen? Die Seestraße wird doch gerade noch saniert…

Über Michael Kogler 283 Artikel
Ich bin der Redakteur der eRASPEL. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung dieser Person wieder. Die Redaktion sorgt für die Beachtung der Spielregeln zur Meinungs- und Pressefreiheit bzw. für deren Grenzen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten